Referenzen - Sinn oder Unsinn?

Was ist eine Referenz? Ich würde das schlicht so definieren: Meine Erfahrung mit einem Anbieter war so gut, dass ich sie mit anderen teilen möchte. Weil schöne Erlebnisse noch besser werden, wenn meine Freunde sie auch machen.

 

Nach meinem Empfinden wird unglaublich viel Zeit und Marketing-Aufwand betrieben, Referenzen zu erstellen. Da sitzen kluge Köpfe zusammen und schlachten eine Erfolgsstory aus. Das ist OK und sicher deren Job. Und die Geschichte dahinter ist bestimmt auch wertvoll. Aber:

 

Wer liest diese Geschichten eigentlich?

Ich nicht, zumindest nicht bis zum Ende und ich denke, dass viele andere Leute auch weiterklicken, wenn sie so einen perfekten 2-Seiter sehen. Einer der im durchgestylten Layout mit lächelnden Menschen erscheint und in dem die üblichen Phrasen stehen: Lösung von „Anbieter x“ hat „Kunden y“ im Kampf ums geschäftliche Überleben geholfen. Grandios formuliert – grandios langweilig!

 

Sind Referenzen schlecht?

Wenn meine Freundin mir erzählt, dass eine Creme ihre Haut ganz wunderbar strahlen lässt und Ihre Augen dabei leuchten, dann ist das eine Referenz für mich. Wenn meine Freundin mir gleichzeitig eine Broschüre in geschliffener Wortwahl und mit Bestellhotline überreicht, dann zweifle ich, wie die Interessenlage ist.

 

Wann ist die Referenz wertvoll?

Wenn etwas von Herzen kommt. Weil mein Bekannter mir sagt, dass er schon so viel probiert hat und per Zufall einen Kumpel traf, der ihm beim Bier etwas erzählte, dass ihn überraschte, weil das Versprochene auch eintraf –> Referenz!

 

Und wenn der Bier-Freund keine Marketing-Flyer dabei hat? Dann ist es authentisch. Mit der ehrlichen Begeisterung werde ich es wohl auch ausprobieren. Den Anbieter suche ich einfach per Internet. Und ich verspreche: wenn es prima ist, erzähle ich es weiter. (16.12.13)

 

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© Lydia Steffenhagen